Präanalytik

Empfehlungen für die Gewinnung hämostaseologischer Laborproben:

Gerinnungsuntersuchungen sind – wie nur wenige andere Analysen – extrem abhängig von einer optimal durchgeführten Präanalytik und einer optimalen Probenlagerung und Probenversand.

  • Die venöse Blutentnahme sollte möglichst behutsam erfolgen.
  • Die Punktion sollte aus einer Vene der Ellenbeuge erfolgen.
  • Blutentnahmen aus Venenkathetern sind problematisch und nicht ratsam.
  • Eine möglichst weitlumige Kanüle (> 12 G) sollte benutzt werden. Bei Verwendung eines Butterflys mit Schlauchsystem sollte der Schlauch möglichst kurz sein (10 cm).
  • Die Stauung der Vene sollte eine Minute nicht überschreiten.
  • Alle Röhrchen für Gerinnungsuntersuchungen müssen bis zur Markierung vollständig gefüllt sein. Unterfüllte Proben, die den Toleranzwert von -10% unterschreiten, werden normalerweise von der Untersuchung ausgeschlossen.
  • Jedes Röhrchen für Gerinnungsuntersuchungen muss unmittelbar nach der Füllung durch mehrmaliges vorsichtiges Schwenken (nicht Schütteln!) gemischt werden, da sonst in Teilbereichen der Probe bereits eine Aktivierung von Gerinnungsfaktoren einsetzen kann, die das Ergebnis verfälscht.

Die Reihenfolge der Entnahmeröhrchen ist ebenfalls wichtig. Das Citratröhrchen sollte dabei nicht als erstes abgenommen werden. Idealerweise sollte folgende Reihenfolge eingehalten werden:

  1. Nativblut braun oder weiß
  2. Citratblut grün
  3. Citratblut hellblau (für PFA-Untersuchungen)
  4. Hirudinblut dunkelgrün (für Multiplate-Untersuchungen
  5. EDTA- bzw. Heparinblut rot bzw. orange 

Die Farbangaben beziehen sich auf Röhrchen der Firma Sarstedt und können bei anderen Herstellern ggf. abweichen.

Soweit nicht sichergestellt ist, dass die Gerinnungsproben innerhalb von vier Stunden unser Labor erreichen, sollte der Versand von Citratblut als gefrorenes Citratplasma erfolgen. Die Gewinnung von gefrorenem Citratplasma erfolgt folgendermaßen:

  • Das Citratblut bei 2.500 x g für 15 Minuten zentrifugieren
  • Den Überstand in zwei neutrale Röhrchen ohne Zusatz pipettieren (bitte dabei beachten, dass die Grenzschicht zwischen Plasma und zellulären Bestandteilen unberührt bleibt)
  • Diese Röhrchen ein zweites Mal zentrifugieren (bei 2500 x g für 15 Minuten)
  • Den Überstand (thrombozytenarmes Citratplasma) in zwei weitere Röhrchen pipettieren
    Die Röhrchen mit „CPL“ beschriften und bei -20°C einfrieren

Die häufigsten Ursachen für Fehler: 

  • Aktivierung des Gerinnungssystems durch eine verlängerte Venenstauung (Anstieg von aPTT, TZ, AT, Fibrinogen und Faktor VIII)
  • Aktivierung des Gerinnungssystems durch erschwerte Punktion (Freisetzung von Tissue Factor) oder zu schnelle Aspiration des Blutes (Aktivierung von Thrombozyten durch Schwerkräfte)
  • Falsche Reihenfolge der Blutentnahme-Röhrchen
  • Unzureichende Füllung der Gerinnungsröhrchen
  • Fehlende oder schlechte Mischung des Blutes mit dem Antikoagulanz
  • Fehlerhaftes Pipettieren des Citratplasmas (Beimengung von Thrombozyten)
  • Fehlerhafte Lagerung des Probenmaterials

Das Gerinnungslabor ist besetzt:

Montag, Dienstag und Donnerstag: 08:00 - 18:00 Uhr
Mittwoch und Freitag: 08:00 - 13:00 Uhr

 

Eine Probenannahme kann bis 30 Minuten vor Schluss oder nach individueller Absprache erfolgen. Versandmaterial sowie Röhrchen für Spezialuntersuchungen können bei uns angefordert werden.

Bei Fragen zur Präanalytik, zum Probenversand oder zu Gerinnungsuntersuchungen ganz allgemein steht Ihnen unser Team jederzeit zur Verfügung.

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