ANA und ENA

Als Antikörper bezeichnet man bestimmte Eiweißstoffe, die im Blut bzw. in Körperflüssigkeiten gefunden werden können. Ihre Aufgabe ist es, den Körper vor Parasiten, Viren, Pilzen oder Bakterien zu schützen. Antikörper werden von bestimmten weißen Blutkörperchen gebildet und gemeinsam mit anderen Abwehrsystemen sowie Abwehrzellen bilden sie das menschliche Immunsystem.

Bei bestimmten Erkrankungen bildet das Immunsystem abe rauch Antikörper gegen den Körper, wobei man diese Erkrankungen als Autoimmunerkrankungen bezeichnet. Bei Autoimmunerkrankungen treten Entzündungen in Körpergeweben und Organen auf, die Schwere der Entzündung hängt dabei von der Menge der ausgebildeten Autoantikörper ab.

Eine spezielle Form dieser Autoantikörper sind die sogenannten ANA. Als Antinukleäre Antikörper (ANA) bezeichnet man eine Gruppe von Autoantikörpern, die vom Immunsystem gegen unterschiedliche Zellkernstrukturen gebildet werden können. ANAs treten vorwiegend bei Kollagenosen auf oder mit zunehmendem Alter in geringer Konzentration, wobei sie dann aber keinen Krankheitswert haben. Um die Antinukleären Antikörper bestimmen zu können, wird verdünntes Blut mit Testzellen auf einen Objektträger gegeben. Wenn sich im Blut ANAs befinden, so werden sie an den Zellkern der Testzelle gebunden und können dann unter dem Mikroskop mittels eines weiteren Antikörpers sichtbar gemacht werden. Anschließend wird die Antikörper-Konzentration (der sogenannte Titer) bestimmt. Als Titerstufen bezeichnet man eine Verdünnungsreihe des Blutes, wobei das Serum (Blutflüssigkeit) nach einem bestimmten Schema verdünnt wird. Anschließend werden dann die ANA gemessen. Große Titerunterschiede müssen jedoch nicht auf eine erhöhte Krankheitsaktivität hinweisen.

Fällt der ANA-Befund positiv aus, so bestimmt man im Labor in einem zweiten Testverfahren die ENA (extrahierbare nukleäre Antikörper), die Unterformen der Antinukleären Antikörper darstellen. Ein ENA-Nachweis im Blut besteht meistens aus zwei Schritten. Zunächst stellt man mit Hilfe eines ENA-Screening-Tests fest, ob im Blut Antikörper gegen ENA vorhanden sind. Ist das Ergebnis positiv, so kann man die genauen Zellkernstrukturen, gegen die sich die Autoantikörper richten, nachweisen und so die Form der Autoimmunerkrankung feststellen. Im Folgenden werden die wichtigsten Antikörper und ihre jeweiligen Krankheitsbilder aufgelistet, wobei jedoch kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden kann.

Erkrankung Autoantikörper

Systemischer Lupus erythematodes

ANA, Sm-AK, ds DNS AK

Sjögren Syndrom

ANA, AK gegen SS-A(Ro), SS-B (La)

Myositis

AK gegen Jo1, Ku, Mi2, PmScl, PL7, PL12 ….

Sklerodermie

Centromer-AK, AK gegen CENP-B, AK gegen Scl-70 und andere

Mischkollagenose

AK gegen U1RNP

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