Eiweiß/Blut im Urin

Die menschliche Niere funktioniert - sehr einfach ausgedrückt - wie eine Art Filter. Dieser Filter kann unter Umständen Schaden nehmen, wie zum Beispiel durch Entzündungen der Niere, die autoimmun bedingt sind. Dadurch gelangen Substanzen, die im Normalfall zurückgehalten werden, in den Urin. Dazu zählen beispielsweise Eiweiß oder rote Blutkörperchen. Die roten Blutkörperchen, die aus der Niere stammen, sind sehr häufig deformiert und weisen auf eine Nierenschädigung hin. Sind die Blutkörperchen im Urin normal geformt, so stammen sie oft aus der Harnröhre, der Blase oder den Harnleitern und sind ein Hinweis auf Nierensteine, Harnwegsinfekte oder Harnwegstumore.

Verletzungen an der Schleimhaut im Bereich des unteren Harntraktes, Erschütterungen beim Sport oder eine erhöhte Durchlässigkeit der Gefäße aufgrund von körperlichem Stress können ebenfalls Ursachen für Blut im Urin sein. Darüber hinaus kann Blut im Urin auch durch die Einnahme bestimmter Medikamente auftreten. Dazu zählen beispielsweise Blutgerinnungshemmer, Penicilline, Antibiotika oder auch Schmerzmittel wie Paracetamol, die über einen längeren Zeitraum oder hochdosiert eingenommen werden. Blut im Urin wird von Medizinern als Hämaturie bezeichnet. Der Urin verfärbt sich dann rötlich und kann sowohl fleischfarben, hellrot oder kräftig rot sein. Eine Rotfärbung des Urins sollte immer von einem Arzt abgeklärt werden.

Ein Schnellteststreifen kann erste Auskunft über die mögliche Ursache geben. Je nach Ergebnis werden dann weitere Blut- oder Urinuntersuchungen angeschlossen. Die Konzentration von Eiweiß im Urin hängt von der Urinkonzentration ab, diese wiederum variiert mit der Trinkmenge. Werden täglich mehr als 150mg Eiweiß ausgeschieden, so bezeichnet man dies als Proteinurie. Eiweiß kann am besten im sogenannten 24-Stunden-Urin nachgewiesen werden. Dafür wird Urin 24 Stunden lang gesammelt, man notiert die Menge und mischt sie. Daraus wird anschließend eine Probe entnommen, die dann unter Angabe der Menge im Labor untersucht wird. Liegt eine starke Proteinurie vor, so sollte diese sofort abgeklärt werden. Bei einer schwächeren Proteinurie ohne Krankheitszeichen wird der Test meistens zweimal innerhalb eines Monats wiederholt.

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