Durch Blutprodukte übertragbare Krankheiten

Spätestens seit dem „AIDS-Schock“ Anfang der 80er Jahre ist die Sicherheit von Blutkonserven bzgl. der Übertragung von Krankheitserregern ein äußerst wichtiges Thema in der Transfusionsmedizin geworden. Es sind zahlreiche Erreger bekannt, die durch Blutprodukte übertragen werden können:

  •  Viren
  •  Bakterien
  •  Protozoen
  •  Würmer
  •  Prionen

Generell versucht man durch geeignete Spenderauswahlkriterien, wie sie in den Richtlinien der Bundesärztekammer zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten und den Empfehlungen des Paul Ehrlich-Instituts (PEI) niedergelegt sind, schon im Vorfeld Spender auszuschließen, die eine potentielle Infektionsquelle darstellen. Dazu gehören z.B. Personen, die sich in einem bestimmten Zeitraum vor der Spende in einem Land mit einem erhöhten Infektionsrisiko (z.B. für Malaria) aufgehalten haben oder durch ihren Lebenswandel (z.B. Drogenkonsum) zu einer Bevölkerungsgruppe gehören, die ein hohes Infektionsrisiko für bestimmte Krankheiten hat (z.B. HIV).

Auch wenn der Spendewillige erkältet ist, wird er bis zur völligen Genesung zunächst von der Spende zurückgestellt. Diese Informationen werden mittels Fragebogen und ärztlicher Untersuchung vor jeder Spende erneut erhoben.

Durch Untersuchungen im Labor, die an jeder Blutspende durchgeführt werden, stellt man sicher, dass (insbesondere frische) Infektionen entdeckt werden. Diese Blutkonserven werden dann sofort vernichtet und der Spender für weitere Spenden gesperrt. Vorgeschrieben sind derzeit Untersuchungen auf folgende Erreger:

  •  HIV (AIDS)
  •  HBV (Hepatitis B)
  •  HCV (Hepatitis C)
  •  Treponema pallidum (Syphilis)

Viele Blutkonserven werden inzwischen auch auf Cytomegalie-Virus (CMV) und Parvovirus B19 getestet.

Trotz des hohen Aufwandes, der zur Vermeidung von Infektionen betrieben wird, bleibt ein kleines Restrisiko bestehen. Dies gilt insbesondere für neu auftretende Erreger, wie z.B. das West-Nil-Virus oder das Chikungunyafieber in der jüngeren Vergangenheit gezeigt haben.

 

 

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