Rheumatologie in München: Hund verbessert Lebensqualität

Rheumatologie in München: Hund verbessert Lebensqualität

Aktuelle Rheumatologie-Studie untersucht, ob Haustiere das Befinden von Rheumapatienten beeinflussen

MÜNCHEN. Die Diagnose einer rheumatischen Erkrankung bringt für Betroffene häufig Einschränkungen der Lebensqualität mit sich. Oft bestehen chronische Schmerzen. Das kann für Stimmungseinbrüche sorgen. Daraus kann wiederum rückzügiges Verhalten resultieren und soziale Kontakte werden seltener.
Forscher der Klinik für Rheumatologie und Immunologie der Medizinischen Hochschule Hannover haben nun untersucht, wie sich Haustierhaltung auf die Lebensqualität Betroffener auswirken kann.(1)

Können Haustiere die Therapie von Rheumatologie-Patienten sinnvoll ergänzen?

Die Studie untersuchte 150 Teilnehmer mit verschiedenen rheumatischen Gelenkerkrankungen. Sie befragten die Probanden, welche Haustiere sie halten. Hunde und Katzen wurden am häufigsten genannt. In Auswertung der Studie wurde die Haltung dieser Tiere ins Verhältnis zur Lebensqualität gesetzt.
Betroffene mit Hund gaben eine deutlich bessere Lebensqualität und ein wesentlich geringeres Schmerzniveau an als Katzenhalter. Die Forscher erklären sich das mit den Aktivitäten, die ein Hund durch das Gassigehen mehrmals täglich erfordert. Auch die sozialen Kontakte würden dadurch gefördert. Die Gesellschaft durch den Hund spiele vermutlich ebenso eine Rolle.

Auch die Rheumatologen des Sonnen-Gesundheitszentrums München sehen Hundehaltung positiv

„Diese Studienergebnisse decken sich durchaus mit unserer Erfahrung aus täglichen Patientengesprächen“, sagt Dr. med. Nikolaos Andriopoulos, Rheumatologe im Sonnen-Gesundheitszentrum. „Wer sich also mit dem Gedanken trägt, einen Hund anzuschaffen, dem können wir in den meisten Fällen zuraten.“
Sicher komme das aber nicht für jeden Patienten infrage, da auch die übrigen Lebensumstände betrachtet werden müssen. Wichtig sei, dass sich Betroffene regelmäßig bewegen. Das lindere Schmerzen und verbessere die Stimmung. Beides seien Voraussetzungen für ein erfüllendes Leben trotz rheumatischer Erkrankung.

(1) Thiele, Thea et al. (2023): The Pet-Pain Study: How Caring for a Dog Affects Quality of Life, Pain, and Depression in Patients With Inflammatory Arthritis. The Journal of Rheumatology February 2023, jrheum.221164; DOI: https://doi.org/10.3899/jrheum.221164.